Das vierstöckige OPTICUM befindet sich in der ScienceArea 30X (ehemals Wissenschaftspark Hannover-Marienwerder). Dort werden künftig knapp 120 Optik-Forscherinnen und -Forscher der Leibniz Universität Hannover gemeinsam mit Projektpartnern u. a. der TU Braunschweig und dem LZH – Laser Zentrum Hannover V. untersuchen, wie sich komplexe optische Systeme mithilfe moderner Fertigungsverfahren – z. B. 3D-Druck – zu einem Bruchteil des heutigen Preises und in kurzer Entwicklungszeit realisieren lassen. Das neue Forschungsgebäude wird dann über ausreichend Büros, Labore und Experimentierhallen verfügen, um die vollständig vernetzte Produktionsplattform an einem Ort zusammenzustellen.
Der angestrebte Paradigmenwechsel in der Optikfertigung wird durch zwei Trends ermöglicht: leistungsfähigere Datenverarbeitung und verbesserte (additive) Fertigungsmethoden. Er wird es den Wissenschaftlern ermöglichen, eine digital und physisch vernetzte Produktionsplattform für optische Komponenten und Systeme zu realisieren. Dazu sind nicht nur Mess- und Fertigungstechnik und viel Rechenleistung erforderlich, sondern auch die Entwicklung von Algorithmen und neuartigen optischen Verbundwerkstoffen, die unter anderem aus Glas und Kunststoff bestehen. Die im OPTICUM geplante Produktionsplattform wird in der Lage sein, die Qualität der Optik während der Produktion zu überwachen und Fertigungsfehler in Echtzeit zu korrigieren.
Das OPTICUM wird von der im Frühjahr 2020 gegründeten Leibniz Research School for Optics and Photonics (LSO) geleitet. Sie ist eng mit dem Exzellenzcluster PhoenixD verbunden und entspricht in ihrer Struktur einer Fakultät.
Die Baukosten von insgesamt 89 Millionen Euro finanzieren der Bund, das Land Niedersachsen und die Leibniz Universität Hannover. Der Bau wird in enger Zusammenarbeit mit dem Generalplaner Henn Architekten durchgeführt.
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