PhoenixD Forschung
Demonstratoren

Demonstratoren aus der PhoenixD Forschung

Wissenschaftliche Forschung zielt darauf ab, neue Erkenntnisse zu gewinnen und die Grenzen des Wissens zu erweitern. Insbesondere in der Forschung zu optischen Technologien beschränken sich die Ergebnisse jedoch oft auf temporäre Laboraufbauten, die in ihrer Komplexität hauptsächlich für Expert:innen verständlich sind. Bei mehreren Projekten haben wir nun Schritte unternommen, um unsere Forschungsergebnisse in physisch greifbare Exponate weiter zu entwickeln. Diese Exponate ermöglichen es, die innovative Technologie und die faszinierenden Konzepte dahinter einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Diese stellen wir in der folgenden Liste vor:

Smartphone-Biosensor

Wir haben einen smartphone-basierten optischen Schnelltest entwickelt, mit dem Ziel, die Technologie als vielseitige Plattform für patientenorientierte Diagnostik zu etablieren. Das Sensorprinzip basiert auf Oberflächenplasmonenresonanzen (SPR) und planar-optischen Polymer-Wellenleitern. Das realisierte System kann mit einem Smartphone betrieben werden und nutzt dessen Lichtquelle (Blitzlicht) zur Beleuchtung sowie die Kamera zur Detektion. Es ist darauf ausgelegt, verschiedene Biomarker zu detektieren, die für die menschliche Gesundheit oder das Wohlbefinden relevant sind. Zum Beispiel wurde das System zur Detektion von diagnostischen Biomarkern wie CRP (C-reaktives Protein, Entzündungsmarker) und BNP (B-Typ natriuretisches Peptid, Herzmarker) oder von Vitamin D angewendet. Es kann Substanzen im flüssigen Zustand analysieren, also aus Blut-, Speichel- oder Schweißproben. In Zukunft soll die Plattform so erweitert werden, dass sie mehrere Biomoleküle gleichzeitig (Multiplexing) mit hoher Sensitivität und Spezifität nachweisen kann. Sie soll sowohl von geschultem Personal in Kliniken als auch von Laien, also den Nutzern selbst, zur Selbstüberwachung zu Hause verwendet werden können.

Kontakt: Prof. Dr. Bernhard Roth

© HOT
SmartSens: Point-of-Care-Test mit einem Smartphone

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Linsenloses Mikroskop

Die linsenlose holografische Mikroskopie ist eine revolutionäre Technik, die die Grenzen der Mikroskopie erweitert. Anders als herkömmliche Mikroskope, die auf komplexe Linsensysteme zur Bildvergrößerung und -auflösung angewiesen sind, nutzt diese Technik keine Linsen. Stattdessen basiert sie auf einer Kombination aus mikroelektronischen Chips, wie Kamerachip und microLED-Chip, und holografischen Berechnungen. Diese innovative Technologie bietet eine beeindruckende optische Auflösung von 700 nm und ein weitreichendes Sichtfeld, das der Größe des Kamerachips entspricht. Dies macht sie besonders geeignet für biowissenschaftliche Untersuchungen, insbesondere für die Langzeitbeobachtung von Zellkulturen, selbst unter den herausfordernden Bedingungen eines Inkubators mit hohen Temperaturen und feuchter Umgebung. Darüber hinaus macht die linsenlose holografische Mikroskopie Mikroskopie in kompakter und alltagstauglicher Hardware weit zugänglich. Ein vielversprechender Einsatzbereich in der Zukunft könnte die mobile medizinische Analyse sein, die eine kosteneffiziente Gesundheitsversorgung in einer alternden Bevölkerung fördern könnte.

Kontakt: Prof. Dr. Andreas Waag

Foto eines linsenloses Mikroskops

Miniaturisiertes System zum Quantenschlüsselaustausch

Quantentechnologien ermöglichen schon heute eine neue Art der geheimen, abhörsicheren Kommunikation. Um dieser zukunftsweisenden Technologie den Weg in die breite Anwendung zu ebnen, entwickelt, fertigt und demonstriert ein interdisziplinäres Team im Excellenzcluster PhoenixD einen mikrooptischen Sender für den sog. Quantenschlüsselaustausch. Dabei werden moderne Techniken der Optikfertigung eingesetzt, darunter Pick and Place von Mikrooptiken mit aktiver Justierung, Ionenstrahl Sputtern, selektives Laser-Ätzen und direkte Laser Lithographie.

Kontakt: Prof. Dr. Michael Kues

© Jan Heine
Mikrooptische Plattform für den Quantenschlüsselaustausch

Plattform für mikrooptische Systeme

Die Photonik der Zukunft setzt auf miniaturisierte Chips mit integrierten optischen Komponenten, die untereinander und mit der Außenwelt verbunden sind. Für den Optical Micro-Platform Demonstrator haben wir eine Laserdiode, Photodioden und einen Dünnschichtfilter zu einer funktionalen Einheit auf einer Glasplattform kombiniert. Auf dieser Plattform können Polymer-Wellenleiter mit verschiedenen Herstellungsverfahren wie Lithographie oder Direktdruck in einem Inline-Prozess realisiert werden. Unsere Plattform erhält ihre Vielseitigkeit durch funktionale Dünnschichtsysteme, die durch Ionenstrahlsputtern hergestellt und in einem Laserschneid-Prozess miniaturisiert werden. Die Montage und Ausrichtung der Komponenten erfolgt mit unserer Präzisionsoptik-Montageanlage.

Kontakt: Prof. Dr. Detlev Ristau

© Anna-Karoline Rüßeler
Optical Micro-Platform Demonstrator mit Polymer-Wellenleitern, Bare Die Dioden und einem miniaturisierten Dünnschichtfilter

Gravitation als Produktionsparameter

Der Einstein-Elevator bietet eine weltweit einzigartige Infrastruktur für Experimente unter definiert einstellbaren Gravitationsbeschleunigungen. Im Demonstrator wurden Mikrolinsen unter verschiedenen Gravitationsbedingungen hergestellt, deren geometrische Abmessungen sich je nach Gravitationseinfluss unterscheiden. Der Demonstrator veranschaulicht interaktiv die daraus resultierende Änderung der Brennweite.

Kontakt: Dr. Christoph Lotz

Laser-basierter 3D-Druck auf dem Mond (MOONRISE)

Im Projekt MOONRISE  soll der laserbasierte 3D-Druck auf dem Mond eingesetzt werden. Der Mondstaub – genannt Regolith – soll als Baumaterial dienen. Er wird mit einem intensiven, verfahrbaren Laserstrahl aufgeschmolzen und erstarrt beim Abkühlen zu einer harten Struktur. Für die erstmalige Technologiedemonstration unter Mondbedingungen wird ein weltraumtaugliches Lasersystem entwickelt, das auf einer kommerziellen Mondlandemission von Astrobotic mitfliegen wird. Die Analyse der Schmelzobjekte wird durch eine selbst entwickelte Künstliche Intelligenz unterstützt.

Kontakt: Prof. Dr. Dietmar Kracht

© LZH
Die MOONRISE-Technologie soll auf dem Mond zum Einsatz kommen und dort Mondstaub mit dem Laser aufschmelzen.

Montagesimulation mit digitalem Zwilling

Der digitale Zwilling fungiert in der mehrstufigen Produktion optischer Elemente und der Montage optischer Systeme als zentrale Schnittstelle zwischen realer und virtueller Fertigung. Um die Registrierungsgenauigkeit an verschiedenen Produktionsstationen für optische Systeme zu maximieren, wird ein planarmotorbasiertes, vollintegriertes Achssystem eingesetzt. Dieses System übernimmt in einer automatisierten Produktionsmatrix sowohl den Transport zwischen einzelnen Stationen als auch die präzisen Ausrichtebewegungen innerhalb der Fertigungsstationen. Dadurch wird der Bedarf an zusätzlichen Achssystemen reduziert, was wiederum die Investitionskosten senkt. Das Subsystem demonstriert sowohl die erreichbare Präzision als auch die flexible Kombination verschiedener Freiheitsgrade in exemplarischen Bearbeitungsstationen. Gleichzeitig ermöglicht der digitale Zwilling eine adaptive Optimierung und Echtzeit-Korrektur der Prozesse entlang der gesamten Produktionskette.

Kontakt: Prof. Dr.-Ing. Behrend Denkena

© Mal © IFW
Digitaler Zwilling des Montagesystems

Ihr Ansprechpartner

Dr.-Ing. Reinhard Caspary
Adresse
Welfengarten 1A
30167 Hannover
Gebäude
Raum
108
Dr.-Ing. Reinhard Caspary
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Welfengarten 1A
30167 Hannover
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108