Die Antragsskizzen für die Projekte: QuantumFrontiers (Light and Matter at the Quantum Frontier: Foundations and Applications in Metrology), Sprecher: Prof. Dr. Karsten Danzmann, Prof. Dr. Piet O. Schmidt, Prof. Dr. Andreas Waag, und Phoenix-D (Photonics, Optics, and Engineering Innovation - Across Disciplines), Sprecher: Prof. Dr. Uwe Morgner, Prof. Dr. Ludger Overmeyer, Prof. Dr. Wolfgang Kowalsky, wurden heute zum Vollantrag aufgefordert und haben damit Chancen, als Exzellenzcluster den Zuschlag für eine Förderung ab 1. Januar 2019 zu erhalten.
Zwei weitere Projekte, an denen die Leibniz Universität als Mitantragstellerin beteiligt ist, wurden ebenfalls zum Vollantrag aufgefordert: REBIRTH (From Regenerative Biology to Reconstructive Therapy - Translation 4 Success) gemeinsam mit der MHH; Sprecher: Professor Dr. Dr. h.c. Axel Haverich, und Hearing4All (Research for personalized treatment of hearing deficits) gemeinsam mit MHH und Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Sprecher: Prof. Dr. Dr. Birger Kollmeier (Carl von Ossietzky Universität Oldenburg) und Prof. Dr. Lenarz (MHH). (Weitere Informationen s. Links am Ende der Meldung)
Die endgültige Entscheidung über die bundesweit insgesamt 45 bis 50 Exzellenzcluster fällt im September 2018. Ein Exzellenzcluster hat eine Laufzeit von zunächst sieben Jahren mit der Option auf Verlängerung. Die Exzellenzcluster können mit einem Umfang von je 3 bis 10 Millionen Euro jährlich gefördert werden.
"Ich freue mich außerordentlich und bin stolz darauf, dass es unseren Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gelungen ist, diese entscheidende Hürde zu nehmen", sagt Prof. Dr. Volker Epping, Präsident der Leibniz Universität Hannover. "Diese Runde der Exzellenzinitiative unterliegt einem immensen Wettbewerbsdruck. Umso mehr zeigt dieser Erfolg die Qualität der Spitzenforschung in ausgewiesenen Schwerpunktbereichen unserer Universität. Jetzt gilt es, mit aller Unterstützung den beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern für die nächste entscheidende Phase zur Seite zu stehen. Ich danke ebenfalls den Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der Anträge, die zur nächsten Runde nicht aufgefordert wurden, für ihr außerordentliches Engagement und ihren Gestaltungswillen. Ich bin mir sicher, dass ihre Arbeit sich positiv in weiteren Anträgen verankern lässt."
Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler arbeiten bereits seit einiger Zeit in Kooperationen an den Themen, mit denen sie sich um die Exzellenzförderung bewerben. Von insgesamt vier eigenen Anträgen der Leibniz Universität sind die folgenden zum Vollantrag ausgewählt worden:
QuantumFrontiers
(Sprecher: Prof. Dr. Karsten Danzmann, Prof. Dr. Piet O. Schmidt, Prof. Dr. Andreas Waag)
Licht und Materie an der Quantengrenze: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Forschungsverbundes befassen sich mit neuen Messtechnologien auf Nanoebene. Physikalische Grundeinheiten wie Masse, Länge und Zeit sollen in diesem äußerst kleinen Maßstab präziser werden. Dabei werden Effekte der Quantenmechanik gezielt genutzt, um Messgenauigkeiten zu verbessern. Hierbei arbeiten Expertinnen und Experten aus verschiedensten Bereichen der Physik, der Astronomie, der Geodäsie und Geoinformatik, der Halbleiterforschung, der Schaltungen und integrierten Systeme zusammen.
Diese Grundlagenforschung soll die Basis für viele verschiedene Innovationen liefern, beispielsweise für verbesserte Erdbeobachtung und Navigation. Auch neue Materialentwicklungen auf Nanoebene sollen damit möglich werden, genauso wie Fortschritte in der Halbleitertechnik, die zentraler Bestandteil fast aller elektronischer Geräte sind. An QuantumFrontiers sind neben der Leibniz Universität Hannover die TU Braunschweig, die Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig, das Laser Zentrum Hannover e.V., das Zentrum für angewandte Raumfahrttechnologie und Mikrogravitation (ZARM) in Bremen sowie das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) in Hannover beteiligt.
Phoenix-D (Sprecher: Prof. Dr. Uwe Morgner, Prof. Dr. Ludger Overmeyer, Prof. Dr. Wolfgang Kowalsky)
Optische Präzisionsgeräte schnell und kostengünstig aus additiver Fertigung wie 3D-Druck: Was wie eine Vision klingt, ist das Ziel des Forschungsverbundes Phoenix-D ("Photonics, Optics, and Engineering- Innovation Across Disciplines"). Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus dem Maschinenbau, der Physik, der Elektrotechnik, Informatik und Chemie arbeiten gemeinsam an der Simulation, Fabrikation und Anwendung optischer Systeme. Bislang werden optische Linsen aus Glas und das umgebende Gehäuse in mehreren Arbeitsschritten - oftmals in Handarbeit - hergestellt. Die Fachleute der unterschiedlichen Disziplinen arbeiten in dem Forschungsverbund an einem digitalisierten Fertigungssystem, das individualisierte Produkte herstellen kann.
Das System eröffnet in der Anwendung weitreichende Möglichkeiten. In der Landwirtschaft etwa könnte der Einsatz von Chemie gegen Unkraut auf dem Acker minimiert werden. Durch die Präzisionsoptik kann ein Sensor die Pflanzen registrieren und Unkraut erkennen, das dann gezielt mit einem Laser zerstört werden kann. Für diese Anwendung sind optische Bauteile in der Herstellung bisher zu teuer. Auch individualisierte Optik für den medizinischen Bereich ist eine Anwendungsmöglichkeit. Zum Beispiel wird eine schnellere Blutanalyse zur Diagnostik von Krankheiten möglich. Die Phoenix-D-Initiative wurde vom Hannoverschen Zentrum für Optische Technologien (HOT) gestartet. Neben der Leibniz Universität Hannover sind die TU Braunschweig, das Laserzentrum Hannover und das Max-Planck-Institut für Gravitationsphysik (Albert-Einstein-Institut) Hannover beteiligt.
An der zum Vollantrag aufgeforderten Exzellenzcluster-Skizze "SE²A - Sustainable and Energy-Efficient Aviation" der TU Braunschweig sind ebenfalls Wissenschaftler der Leibniz Universität beteiligt (Prof. Dr.-Ing. Friedrich Dinkelacker, Prof. Dr.-Ing. Bernd Ponick, Prof. Dr.-Ing. Axel Mertens, Prof. Dr.-Ing. Jörg Seume, Prof. Dr.-Ing. Jörg Wallascheck und als Nachwuchsgruppenleiter Herr Dr.-Ing. Florian Herbst). Sprecher: Prof. Dr. Jens Friedrichs und Prof. Dr. Rolf Radespiel (TU-BS). Der Cluster hat sich die Integration des Luftverkehrs in eine energetische Kreislaufwirtschaft zum Ziel gesetzt.
Presseinformation vom 29.09.2017 der Leibniz Universität Hannover